Lebensfeuer statt Burn-Out

Das Burn-out-Syndrom, ein Zustand körperlicher und emotionaler Erschöpfung, ist seit den 1970er Jahren bekannt und gefährdet rund 44 % der Österreicher.

In der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD-10) fällt Burn-out in die Rubrik „Probleme mit Bezug auf Schwierigkeiten bei der Lebensbewältigung“. Es gilt nicht als eigene Krankheit, sondern nur als Zusatzdiagnose. Doch das „Ausgebranntsein“ ist körperlich schon recht früh messbar. Werden wir im Berufs- und Privatleben dauerhaft von Stress überfordert, bilden unsere Nebennieren vermehrt Adrenalin und Cortisol. Als eines der wichtigsten Stresshormone fördert Cortisol normalerweise Motivation und Antrieb. Es wird in der zweiten Nachthälfte auf Vorrat gebildet, damit es ab dem Morgen für die Stressbewältigung zur Verfügung steht. Im Laufe des Tages fällt der Spiegel stark ab, sodass abends nur noch ca. 10 % des Morgenwertes vorliegen. Auf Dauerstress ist unser Körper aber nicht ausgerichtet. Eine gesteigerte Cortisolproduktion kann nur etwa 3–6 Monate aufrechterhalten werden. Dann ist die Nebennierenrinde erschöpft und schafft es nicht mehr, ausreichend Hormone auszuschütten. Wir befinden uns im Burn-out-Zustand. Fortan haben wir mit einem Mangel an Cortisol zu kämpfen, der sich als psychische Erschöpfung, fehlender Antrieb, Schmerzüberempfindlichkeit sowie Muskel- und Abwehrschwäche äußert. Neben unserer Schilddrüse wird auch der Gegenspieler des Cortisols, nämlich unser Schlafhormon Melatonin, durch das Ungleichgewicht im Hormonhaushalt beeinflusst. Produzieren wir zu wenig Melatonin, machen sich ebenfalls Mattigkeit, Antriebslosigkeit und Schlafstörungen bemerkbar. Obwohl wir uns als Burn-out-Betroffene also permanent erschöpft und müde fühlen, finden wir keinen erholsamen Schlaf. Auf Stress folgt keine Entspannung und ohne das entzündungshemmende Cortisol entwickelt sich ein ernstzunehmender Alarmzustand für die Abwehr. Bevor es zu einem chronischen Entzündungszustand kommt, müssen wir jetzt dringend handeln.

Stress-Spirale erfolgreich durchbrechen.

Laut TEM sitzt unsere Lebensenergie in der Niere und lässt sich, einmal verbraucht, nur langsam wieder aufladen. Zur Behandlung des Burn-outs müssen wir daher langfristig denken und auf körperlicher, seelischer und organisatorischer Ebene ansetzen. Überfordernde Aufgaben werden nach Möglichkeit aufgeteilt und delegiert, statt Multitasking erledigen wir eines nach dem anderen. Da wir uns selbst nicht mehr spüren, neigen wir als Burn-out-Betroffene dazu, Raubbau an unseren Ressourcen zu betreiben. Deshalb kann es sinnvoll sein, die Therapie der Psyche durch Körpertherapie und Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation und autogenes Training zu ergänzen. Auch unser Zeitmanagement muss reformiert werden, sodass darin Zeit für uns selbst, Hobbys und generell Dinge, die uns Freude bereiten, genügend Platz finden. Achten wir zudem vermehrt auf unsere Psycho-hygiene, lassen sich Rückfälle vermeiden. 

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