Geheimnis: Forever Young

Fasten wirkt sich nicht nur positiv auf die Gesundheit aus, sondern hat auch nachweislich Anti-Aging-Effekte. Die Wissenschaft erforscht zurzeit, welche natürlichen Substanzen eine vergleichbare Wirkung haben könnten. Können diese vielleicht sogar unser Leben verlängern?

In unserem Körper ist immer etwas los! Denn der ewige Kreislauf des Lebens setzt sich bis in die Zellen hinein fort. Ein ganz zentraler Prozess ist die Zellreinigung: Bei der Autophagie, nach altgriechisch „auto“ für „selbst“ und „phagein“ für „essen“, werden beschädigte Zellbestandteile abgebaut. Die dabei entstehenden Bausteine können wir wiederverwerten, es findet sozusagen Zell-Recycling statt. Die Autophagie fördert den zellulären Stoffwechsel, sodass die Zelle dadurch wieder Energie gewinnen und neue Zellbestandteile aufbauen kann. Problematisch: Im Alter lässt unsere Fähigkeit zur Selbstregeneration immer mehr nach. Dabei ist die zelluläre Gesundheit entscheidend für unsere Leistungsfähigkeit, jedes Organ unseres Körpers und dafür, wie schnell wir altern. Ist die Autophagie gestört, lagern sich weiters geschädigte Zellbestandteile ab, die zum Entstehen altersbedingter Krankheiten beitragen. Wodurch also können wir die gesunde „Selbstverzehrung“ unserer Zellen fördern? 

Spermidin wirkt wie Fasten auf unseren Körper.

Lange Zeit galt Fasten als die einzige effektive und wissenschaftlich bestätigte Methode, um Altersprozesse aufzuhalten. Denn beim Fasten stehen den Zellen keine frischen Nährstoffe zur Verfügung, sie müssen auf ihre eigenen Ressourcen zurückgreifen und betreiben deshalb Autophagie. Diesen Effekt können wir z. B. mittels Intervallfasten erreichen: In einem Zeitfenster von 16 Stunden wird gefastet, in den verbleibenden 8 Stunden normal gegessen. Achten wir auf ausreichend Bewegung, wird die Autophagie noch zusätzlich angeregt. Es gibt aber auch Lebensmittel, die unsere Zellreinigung ankurbeln. Dazu zählen neben schwarzem Kaffee vor allem Weizenkeime, Pilze und gereifter Käse. Der Grund dafür? Diese Nahrungsmittel sind reich an Spermidin, eine der wenigen bekannten natürlichen Substanzen, die ähnlich wie das Fasten auf unseren Körper wirken. Als Polyamin schützt Spermidin unsere DNA gegen schädigende Umwelteinflüsse und erfüllt wichtige Aufgaben in verschiedenen zellulären Prozessen. Ursprünglich wurde es als „Verunreinigung“ des in der männlichen Samenflüssigkeit entdeckten Spermins betrachtet. Dann stellte sich heraus, dass Spermin und Spermidin in fast allen Geweben des menschlichen Körpers vorkommen. Während junge, gesunde Menschen einen höheren Spermidinspiegel im Blut aufweisen, nimmt der Wert mit steigendem Alter ab. Eine Ausnahme: 100-Jährige, deren Spermidin im Vergleich zu 60- bis 80-Jährigen erhöht ist. Spermidin wird zum Teil in der Zelle selbst oder von Darmbakterien produziert, überwiegend jedoch aus der Nahrung aufgenommen. Fast alle Nahrungsmittel enthalten die natürlichen Polyamine Putrescin, Spermidin und Spermin, allerdings in sehr unterschiedlicher Konzentration. Abhängig von Wohnort, Jahreszeit und ökonomischen Faktoren, schwankt unsere täglich aufgenommene Menge zwischen 7 und 25 mg. Dabei scheint die ausreichende Versorgung mit Spermidin überaus vorteilhaft für unsere Gesundheit zu sein: In präklinischen Studien mit Säugetieren wurde nachgewiesen, dass die regelmäßige Beifütterung von Spermidin unter anderem vor Herzalterung schützt und das Leben verlängert. Bei uns Menschen trägt Spermidin nicht nur zur Zellverjüngung bei, sondern senkt auch den Blutdruck und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Und das war bestimmt nicht das Letzte, das wir über die derzeit emsig erforschte Verbindung lernen werden.

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