Lückenloses Lächeln

Parodontitis, der häufigsten Ursache für Zahnverlust über 40, auf der Spur.

„Später haben wir eh die Dritten!“ Dass wir unsere Zähne im Alter automatisch verlieren, ist ein weitverbreiteter Irrglaube. Tatsächlich können die eigenen Zähne ein Leben lang halten, vorausgesetzt, wir pflegen sie fleißig und bleiben gesund. Anfällig für Entzündungen im Mundraum zu sein, ist nämlich auch häufig ein Hinweis auf andere Erkrankungen oder ein generell geschwächtes Immunsystem. Die ersten Anzeichen der Parodontitis weisen uns darauf hin, dass unser Bakterienhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten ist. Die wörtlich übersetzte „Entzündung um den Zahn herum“ betrifft rund 800.000 Österreicher.

Parodontitis ist keine simple Zahnfleischentzündung, wenngleich sie sich aus einer solchen entwickeln kann. Die chronische Entzündung des Zahnhalteapparats wird durch Bakteriengifte verursacht. Im Zahnbelag, der Plaque, befinden sich neben Bakterien auch deren giftige Stoffwechselprodukte. Werden Zähne und Zahnzwischenräume nicht regelmäßig gründlich gereinigt, rufen wir unser Immunsystem auf den Plan. Und dessen Kampf gegen Bakteriengifte fällt mitunter so heftig aus, dass dabei auch körpereigenes Gewebe zerstört wird. Vorerst beginnt die Entzündungsreaktion schmerzlos, aber oft mit Mundgeruch und gerötetem Zahnfleisch, das schnell blutet und sich langsam vom Zahn lockert. In den entstehenden Zahnfleischtaschen können sich noch mehr Bakterien einnisten. Und geht das Zahnfleisch zurück, werden die Zahnhälse freigelegt. Da der Kieferknochen zunehmend abgebaut wird, können die Zähne zu wandern beginnen und schließlich ausfallen. Wird die Parodontitis nicht behandelt, kann sie auch andere Erkrankungen begünstigen. Das liegt daran, dass Keime und Gifte immer wieder ins Blut gelangen und beispielsweise Gefäßverkalkungen fördern. Bei Diabetikern ist das Parodontitis-Risiko erhöht. Zudem schreitet die Entzündung bei Diabetes schneller voran und durch die gestörte Wundheilung können Erreger leichter ins Gewebe eindringen. Auch bei Rheuma-Patienten ist Parodontitis keine Seltenheit. Umgekehrt zeigen Studien, dass Parodontitis-Patienten meist auch an Rheuma erkranken. 

Wenn Zahnfleischbluten schon zur täglichen Routine beim Zähneputzen wird, ist neben vermehrter Hygiene die Stärkung des Zahnfleisches bzw. des Bindegewebes besonders wichtig. Dazu dienen das Coenzym Q10, das die nützlichen Bakterien im Mund benötigen, weiters Zink, Vitamin D3 und Astaxanthin. Vitamin C hilft ebenfalls, idealerweise als Lutschtablette. Wir dürfen nämlich auch nicht vergessen, dass Parodontitis ansteckend ist. Bei einem gut mit abwehrstärkenden Nährstoffen versorgten Körper können wir den einen oder anderen Kuss riskieren. Unsere Zahnbürste sollten wir aber besser nicht teilen. Überhaupt empfiehlt es sich, die eigene (weiche) Zahnbürste alle 6 Wochen zu erneuern und wechselnde milde Zahncremen sowie Zahnseide zu verwenden. Die schädliche Bakterienlast lässt sich auch mithilfe von Spülungen eindämmen, beispielsweise mit Chlorhexidin, Teebaumöl oder Salbeitee. Den auffälligen Mundgeruch einer beginnenden Parodontitis vertreiben Mundsprays mit Xylitol, aus der Homöopathie ist Mercurius solubilis D6 das Mittel der Wahl. Zur Parodontitis-Prophylaxe tragen regelmäßige Zahnarztbesuche und 2 bis 3 Mal jährlich eine professionelle Mundhygiene bei. An einem gründlich gereinigten, gesunden Mund beißen sich Krankheitserreger die Zähne aus.

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