Detoxblume Löwenzahn

Heilpflanze im Zeitgeist – direkt vor unserer Haustür. Wir nutzen die saftigen Blätter der potenten Entgiftungspflanze als traditionellen Frühlingssalat. Doch das Wildkraut zeigt zahlreichen Zivilisationsleiden das ganze Jahr über die Zähne.

Der Löwenzahn ist auf allen Kontinenten beheimatet. Seine kräftige Pfahlwurzel reicht tief und hat die Kraft, selbst Asphaltdecken zu sprengen. Der Weltenbummler bevölkert gern Wiesen und Felder, als anspruchslose Ruderalpflanze gedeiht er jedoch auch auf Schuttplätzen und an Wegrändern. In allen Ritzen hat man mit dem sogenannten Unkraut zu rechnen. Seine rosettenartig angeordneten, gezahnten Blätter machen ihn leicht identifizierbar. Im Laufe des Frühjahrs wachsen daraus allerorts Knospen empor, um sich im April als unverwechselbare, sattgelbe Blütenpracht auf hohen, hohlen Stängeln der Sonne zu präsentieren. Sind die Samen reif, lässt der Löwenzahn sie als kleine Fallschirme vom Wind ausbringen und hat wohl schon jeden von uns mit diesem Naturschauspiel vergnügt.

Fixstarter in der Frühjahrskur – denn bitter macht fitter

Auf Paracelsus’ Rezeptblock suchte man den Löwenzahn vergebens. Als Heilkraut für das „normale” Volk war die Pflanze im Mittelalter auch kaum gefragt, denn ihre Wohltat erstreckt sich gegen die Auswirkungen von Völlerei und Umweltgiften. Bei unserem Lebensstil und den damit einhergehenden Zivilisationsleiden ist die stärkende Pflanze heutzutage jedem wärmstens zu empfehlen. Seine Hauptwirkung auf körperlicher Ebene entfaltet das „Pfaffenröhrle“ im Bereich von Leber und Galle. Hier zeigt die Dichte an Bitterstoffen, was ein angeregter Stoffwechsel ist. Besonders in der Wurzel finden sich im Frühjahr jede Menge Taraxine, weshalb die Pflanze in keiner Entschlackungskur fehlen darf. Harntreibend verschafft der „Europäische Ginseng“ Gichtgeplagten Linderung, die Volksmedizin setzt ihn auch bei Nierensteinen ein. Seine stoffwechselregulierende Kraft macht Löwenzahn für alle hilfreich, die mit unreiner Haut oder Neurodermitis kämpfen. Bodenheilend vermag Taraxacum überdüngte oder ausgelaugte Erde zu regenerieren. Über ihre breitgefächerte physische Wirkkraft hinaus ist der Pflanze bei ganzheitlicher Betrachtung außerdem eine psychische Komponente zugeordnet: Das „Lichtli“ unterstützt das Loslassen von überholten Überzeugungen und fördert die Kraft, den eigenen Weg zu gehen – Qualitäten, die wir bei der heurigen Fastenkur gut gebrauchen können.

Von der Wurzel bis zur Blüte – Vitalstoffe genussfertig

Beim Frischverzehr junger Pflanzenteile profitieren wir gesundheitlich am meisten. Die zarten Löwenzahnblätter sind als Frühlingssalat unschlagbar. Mit einer Kartoffelvinaigrette angemacht und den süßen Blüten dekoriert, ergibt dies eine Vitalstoffbombe. Wer die Knospen zu knackigen Kapern einsäuert oder leckerem Honig verarbeitet, hat jeden Tag einen Verdauungshelfer auf dem Tisch. Gereinigt und kleingehackt lassen sich die Wurzeln sowohl frisch mit Salaten, als auch mit Knospen und anderem Gemüse zu einem leckeren Pfannengericht kombinieren. Für ihre Ernte mögen zwei Tipps dienen: Nur im Frühjahr enthalten die Pfahlwurzeln ihren Spitzenwert an Bitterstoffen, der sie als echte Verjüngungsklassiker auszeichnet. Im Herbst sind sie dann reich an Inulin und unterstützen z. B. den Zuckerstoffwechsel von Diabetikern. Mit einem Wurzelstecher lässt sich das wertvolle Gut gezielt aus der Tiefe bergen.

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