Cranberry blasenfein

Prall gefüllt mit Mikronährstoffen, gelten die leuchtend roten Beeren des Heidekrautgewächses als erste Wahl, wenn es um die Gesundheit von Harnleiter, Blase und Nieren geht. Ihre Gerbstoffe lehren Bakterien das Fürchten.

Die englische Bezeichnung „cranberry“ leitet sich aus crane (für Kranich) und berries (für Beeren) ab. Die Staubfäden der Blüten bilden einen Schnabel, der die ersten europäischen Einwanderer in Amerika an den eines Kranichs erinnerte. Als Großfrüchtige Moosbeere ist sie mit ihrem robusten Obst in Nordamerika beheimatet, wo sie im großen Stil angebaut und als unverzichtbarer Bestandteil zum Thanksgiving-Menü gereicht wird. Ihre Säure unterstützt die Verdauung fetter Speisen. Im Gegensatz zu ihrer eurasischen Schwester, der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea), zieren den Cranberrystrauch bis zu kirschgroße Beeren, die einerseits oval sind und andererseits einen deutlich anderen Geschmack aufweisen. Kranbeeren sind herb und ausgesprochen sauer. Ihr Volumen macht sie zu einem leicht vermarktbaren Produkt, während die nur bis maximal Erbsengröße heranreifenden Preiselbeeren kleine Kostbarkeiten der Natur darstellen – insbesondere aus Wildsammlung von Hochmooren und alpinen Heiden. An Inhaltsstoffen können sich Cranberry und Preiselbeere messen. Je nach Bodenbeschaffenheit unterscheiden sie sich. Gemeinsam ist ihnen der hohe Gehalt an Proanthocyanen (PAC). Diese Gerbstoffe sind ein Segen für Blase und Harntrakt. Ihre zusammenziehende Wirkung führt dazu, dass die Schleimhäute reagieren und ein Anti-Adhäsions-Effekt entsteht, wobei Bakterien am Anheften gehindert werden. Die Erreger können, ohne dass sie entzündliche Prozesse starten, mit dem Urin ausgeschieden werden. Besonders hervorheben lassen sich die sog. oligomeren PAC: Als OPC bekannt, sind sie ein hoch potentes Antioxidans und in den vollreifen Beerenfrüchten reichlich vorhanden. Daneben finden sich u. a. Natrium, Phosphor und Kalium sowie ein hoher Anteil an Vitamin C.

Sauer macht basisch und bitter macht froh?!

Von einer Blasenentzündung sind die Schleimhäute betroffen. Frauen erkranken besonders häufig daran, da ihr Harnleiter kürzer ist als bei Männern. Die Gefahr einer Entzündung im Urotrakt steigt in einem übersäuerten Körper. Gerät der Urin so aus der pH-Balance, bilden Blase und Harnleiter ein einladendes Milieu für infektiöse Erreger wie E-Coli-Bakterien. Cranberries und Preiselbeeren unterstützen eine gesunde Flora im Urotrakt, indem sie – obwohl deutlich sauer im Geschmack – dem Körper nach dem Verbrennungsprozess einen basischen Restwert liefern, der den Säuregehalt der Blase auszugleichen hilft. Die Bitterstoffe, die den Beeren ihren typisch herben Geschmack verleihen, schützen die Blase zusätzlich mit antibakterieller Wirkung und der hohe Gehalt an Vitamin C wirkt als Verstärker. Die beerigen Helfer lassen sich – konzentriert in Kapseln oder Tropfen – im Akutfall und bei chronischen Beschwerden einsetzen. Darüber hinaus können Kapuzinerkresse und Kren mit ihren keimtötenden Senfölen dabei helfen, einen Infekt ohne Antibiotika zu bekämpfen. Vorbeugung macht freilich am meisten Sinn: Eine Preiselbeer-Saft-Kur ist bestens zur Prophylaxe geeignet. Schützen können wir uns aber auch mit basischer Ernährung, richtigem Wischen nach dem Wasserlassen von der Scheide weg, gründlicher Entleerung der Blase nach dem Geschlechtsverkehr und Vermeiden von Unterkühlung des Unterleibs durch nasses Badezeug

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