Schwarzer Holunder

Als Vitaminbombe und beliebte Kinderheilpflanze ist der Schwarze Holunder tief in der Naturheilkunde verwurzelt.

„Beeren, Rinde, Blatt und Blüte, jeder Teil ist voller Güte.“ Dieses kurze deutsche Sprichwort bringt die Vorzüge des Schwarzen Holunders schon ziemlich gut auf den Punkt. Vielseitig ist sie nämlich, diese Heilpflanze, und vielseitig nutzbar ebenso! Denn so gut wie alle Teile des Strauchs, der auch schon mal als Baum bezeichnet wird, lassen sich in den Dienst unserer Gesundheit stellen.

Der Schwarze Holunder ist die ideale Entgiftungspflanze im Frühjahr –auch für Allergiker.

Kein Wunder also, dass der bis zu elf Meter in den Himmel ragende und weit verbreitete Holler in der Naturheilkunde tief verwurzelt ist. Schon aus der Zeit der Hippokratischen Schule im 5. Jahrhundert finden sich erste Zeugnisse seiner Nutzung als Heilpflanze. Im deutschen Kulturkreis, teilweise auch darüber hinaus, wurde der Schwarze Holunder immer wieder mit einem „Guten Geist“ assoziiert. Aber auch als „Große Mutter“ bezeichnete man ihn. Massives Unglück komme über einen, wenn man ihn beschädigt oder gar fällt, hieß es lange Zeit. Dem „Holler“ etwas antun? Undenkbar! Im Gegenteil: Der „Großen Mutter“ wurden Gabenund Opfer dargebracht, und ihre Wurzeln mit Milch, Bier & Co „veredelt“.

Entgiftende Knospenkraft

Unser Organismus kann einen ungemeinen Nutzen aus dem Reichtum des Schwarzen Holunders ziehen. Er gilt als echte Vitaminbombe und probates Hausmittel gegen Erkältungen, grippale Infekte, Nieren- und Blasenleiden sowie als Stärkung für Herz und Kreislauf. Zuzuschreiben ist diese Güte vor allem den in ihm enthaltenen Vitaminen sowie seinen Fruchtsäuren und ätherischen Ölen. Aber auch die farbgebenden Anthocyanidine leisten als Antioxidans ganze Arbeit, indem sie die Zellen vor freien Radikalen schützen. Die Knospe (lateinisch: „gemma“) des Schwarzen Holunders, beziehungsweise deren Inhaltsstoffe, werden gerne für Gemmotherapien genutzt – eine in der Traditionellen Europäischen Medizin immer häufiger angewandte sanfte Form der Phytotherapie. Knospen enthalten wichtige Substanzen, die im Laufe des Wachstumsprozesses der Pflanze leider völlig verloren gehen. Weiters bergen sie eine Vielzahl an Mineralstoffen, die von unserem Körper gut aufgenommen werden. Für die Gemmotherapie werden die Knospen im Frühjahr geerntet und in einer Mischung aus Glycerin und Alkohol mazeriert, also eingeweicht (man spricht daher auch von „Gemmomazeraten“). Die Wirkung des Holunder-Gemmomazerats – mit Inhaltsstoffen wie etwa Flavonoiden, Phenolcarbonsäuren, den Vitaminen B und C sowie Folsäure, Kalium und Phosphor – ist erstaunlich. Es regt das Immun- und Stoffwechselsystem an, löst Stauungen und unterstützt vor allem unsere Entgiftung. Obendrein wirkt es auch noch antibakteriell und tut uns bei Allergien gut.

Schwarzer Holunder – ein Kinderfreund

Vor dem Hintergrund seiner zahlreichen Qualitäten erstaunt es wenig, dass das Gemmomazerat auch in der Kinderheilkunde längst ein anerkannter Faktor ist. Bei Kinderkrankheiten, besonders bei rinnender Nase der ganz Kleinen, kann die Anwendung einer Gemmotherapie auf Basis des Schwarzen Holunders eine echte Unterstützung sein. Sie greift unseren Kleinen vor allem dann unter die Arme, wenn sie über einen längeren Zeitraum Medikamente nehmen müssen. Das Gemmomazerat befeuert nämlich die Entgiftungsleistung und Reparaturvorgänge und regt die Ausscheidung über Haut und Nieren an. Dadurch wird der junge Organismus erheblich entlastet. Aber auch Kinder mit langsamem Stoffwechsel sowie jene, die zu Allergien oder Haut- und Schleimhauterkrankungen neigen, profitieren vom Holunder-Gemmomazerat. Es kurbelt das Lymphsystem an und reinigt das Gewebewasser. Gleichzeitig wird das Immunsystem gestärkt und Entzündungsprozesse werden gehemmt. Der Holunderstrauch war übrigens der Lieblingsbaum der germanischen Göttin Holla, die unsere Kleinen als „Frau Holle“ kennen. Das sollten unsere Kinder vielleicht wissen. Und dass Frau Holle ein äußerst kluges Wesen war, könnte man ihnen auch noch erzählen. Als eine Art unterhaltsamer Beipacktext zur Gemmotherapie.

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