Öl-Entgiftung für den Mund

Alles in unserem Körper hängt zusammen und beeinflusst sich gegenseitig. Deswegen kann sich eine gründliche Mundhygiene mit regelmäßigem Ölziehen auch positiv auf andere Bereiche auswirken, Beschwerden lindern und Erkrankungen vorbeugen.

Morgens auf nüchternen Magen rund 20 Minuten den Mund mit warmem Öl spülen? Diese Vorstellung kann zunächst etwas befremdlich wirken. Doch die indische Heilkunst Ayurveda weiß schon, was sie empfiehlt. Bereits in ihrer Jahrtausende alten Erstliteratur werden über 30 systemische Krankheiten aufgeführt, die sich mithilfe von Ölziehen heilen lassen sollen. Der Hintergrund: Das Ökosystem Mund beherbergt nicht nur eine Menge Bakterien, sondern wirkt bei mangelnder Hygiene als Pforte für Giftstoffe und Krankheitserreger, die unter anderem chronische Erkrankungen wie Rheuma, Arthrose, Arthritis und Fibromyalgie auslösen können. Normales Zähneputzen ist ein Anfang – damit erreichen wir etwa 60 % der Zahnoberflächen. Das Öl jedoch sickert auch in Zahnzwischenräume, bereits vorhandene Zahnfleischtaschen und schwer erreichbare Stellen. Es entfaltet überall seine antibakterielle Wirkung, hält die Mundflora intakt und trägt zum Erhalt der Gesundheit bei.


Schritt für Schritt : So einfach geht das Ölziehen

Das Frühjahr gilt als die ideale Zeit zum Entgiften und für Neuanfänge. Am besten also gleich die Gunst der Stunde nutzen und sich ans regelmäßige Ölziehen gewöhnen! Das „Einschmieren von innen“ zieht schließlich sämtliche Gifte aus der Mundhöhle und reduziert schädliche Bakterien, was sich nicht nur positiv auf Mundgeruch, sondern auch auf die Gesundheit von Zähnen und Zahnfleisch auswirkt. Zusätzlich entlastet das Ölziehen den gesamten Organismus.


Und so wird’s gemacht:

1. ZUNGENREINIGUNG

Direkt nach dem Aufstehen wird der Zungenbelag mit einem Zungenschaber entfernt. Das verbessert nicht nur den Geschmackssinn, sondern reinigt auch die Zungenreflexzonen, über die das Öl zahlreiche Organe zur Entgiftung anregen kann.

2. EIN ESSLÖFFEL ÖL

Jetzt kommt das Öl in den Mund. Besonders gut eignen sich Sesam-, Sonnenblumen- und Kokosöl – am besten in Bio-Qualität – sowie spezielle Ölzieh-Mischungen.

3. SPÜLEN, ZIEHEN, SAUGEN, SCHLÜRFEN

Ziel ist es, die Anwendungsdauer auf 20 Min. täglich zu steigern. Zu Beginn wird das Öl nur ca. 5 Min. im Mund hin und her bewegt, „gekaut“ und von einer Backenseite zur anderen gedrückt. Dabei soll es ruhig durch die Zähne gepresst und wieder zurückgesaugt werden. Wichtig: Im Öl sammeln sich die Bakterien, daher nicht schlucken und auch nicht gurgeln.

4. AUSSPUCKEN

Alles muss raus! Die dünnflüssige, weiß gefärbte Öl-Speichel-Mischung landet im Waschbecken. Der Mund wird mehrmals mit warmem Wasser durchgespült.

5. ZÄHNE PUTZEN

Ja, ganz recht! Das Ölziehen soll das Zähneputzen ergänzen, nicht ersetzen. Die gründliche Reinigung mithilfe einer sanften pflanzlichen oder einer basischen Zahncreme sorgt für angenehme Frische im Mund.

Noch ein Tipp: Auch Kinder ab 6 Jahren können mit dem Ölziehen beginnen. Für sie genügen schon wenige Tropfen bzw. ein halber Teelöffel. Wichtig ist, dass das Kind versteht, dass das Öl nicht geschluckt werden darf!

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