Die Pflanze mit der markanten Blattform ist vielseitig einsetzbar und begleitet den Menschen bereits seit der Antike. Hanf wurde verwendet um Papier, Textilien und Seile herzustellen. Erst mit der Industrialisierung war es einfacher Holz, Baumwolle und Jute zu verarbeiten, da es keine Maschine gab, die Hanf ernten und brechen konnte. Heutzutage dämmen wir auch Häuser mit Hanfkalk und bereits Henry Ford verwendete Hanfdiesel zum Betanken von Autos.
Hanfmehl ist hypoallergen: Es eignet sich für Allergiker.
Als Superfood sind Hanfsamen mittlerweile wieder in aller Munde. Sie bestehen zu etwa 20 Prozent aus Eiweiß. Unser Körper wandelt das Protein in Immunglobuline um, die unser Immunsystem stärken. Durch die hohe Nährstoffdichte der Hanfsamen wird unser Stoffwechsel angekurbelt. Sie liefern alle für den Menschen essenziellen Aminosäuren. Neben B-Vitaminen, Zink, Eisen. Magnesium und Kalzium enthalten Hanfsamen auch das optimale Fettsäure- Verhältnis von Omega 6 zu Omega 3. Das wirkt sich positiv auf den Blutdruck aus und senkt das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Hanfmehl ist zudem hypoallergen und kann eine nussige Ergänzung am Speiseplan darstellen. Doch Hanf kann noch mehr. Wirbeltiere besitzen ein System, das nach dem lateinischen Namen des Hanfs (Cannabis sativa) benannt ist: das Endocannabinoid-System. 1992 haben es Forscher im Schweinehirn entdeckt. Auch der Mensch verfügt über diesen Teil des Nerven- und Immunapparats. Die Inhaltsstoffe des Hanfs docken hier nach dem Schlüssel-Schloss-Prinzip an und unterstützen seine Funktionen. Mittlerweile konnten rund 500 wesentliche Bestandteile der Hanfpflanze bestimmt werden. Neben Terpenen, Flavonoiden – Pflanzenfarbstoffen – und anderen Bestandteilen steht dadurch nicht mehr das berauschende Tetrahydrocannabinol (THC) im Fokus.
Hanf enthält Cannabinole, die an unser Endocannabinoid-System andocken und uns positiv beeinflussen können.
Hanf enthält mehr als 100 verschiedene Cannabinole. Ein Hauptbestandteil ist das Cannabidiol (CBD), das praktisch nebenwirkungsfrei in der Schmerztherapie eingesetzt werden kann. Es unterstützt uns, ganz ohne Rauschzustand, bei Schlafproblemen, Übelkeit, sowie bei physischem und psychischem Stress, da es die Freisetzung von Stresshormonen reguliert. CBD hemmt entzündungsfördernde Enzyme und ist überdies zellschützend. Pharmazeutische Hanfprodukte finden zum Beispiel begleitend zu einer Chemotherapie Einsatz. Sie wirken gegen Übelkeit und Erbrechen, sind entzündungshemmend und harmonisieren die Stimmungslage.