Entspannungstherapeutin Schafgarbe

Dank Gerb- und Bitterstoffen wirkt die „Kamille des armen Mannes“ zusammenziehend und kann sowohl zur Wundversorgung als auch zur Linderung von Magen-Darm- und Menstruationskrämpfen eingesetzt werden.

Als zähe und ausdauernde Pflanze hat sich die Gemeine Schafgarbe über die gesamte nördliche Halbkugel bis hin zur Polarzone ausgebreitet. Zu finden ist sie auf sonnigen Wiesen, an Wegrändern und auf Schafweiden – denn wie der Name schon andeutet, wird sie gerne von Schafen gefressen. „Garbe“ wiederum leitet sich von einem altdeutschen Wort ab und bedeutet „die Heilende“. Und dieser Name ist Programm! Zunächst einmal kuriert Schafgarbe die Böden, auf denen sie gedeiht. Doch eine ähnliche Wirkung zeigt sie auch für uns Menschen: Schafgarbe saniert beispielsweise durch Antibiotika geschädigte Schleimhäute im Darm oder Urogenitaltrakt, sie reinigt Blut und Darm von Bakterientoxinen und wirkt einer Übersäuerung entgegen. Und obgleich sie von heutigen Hobbygärtnern als lästiges Unkraut verkannt wird, hat die Schaf-

garbe eine lange Tradition als eine der wichtigsten Heilpflanzen der Volks-medizin. Der Grund dafür ist ihre wundheilende Wirkung.

Das „Wundkraut des Achill“: Viele Namen lassen auf das breite Anwendungsgebiet von Achillea schließen. 

Wie wichtig eine Pflanze für das Volk ist, lässt sich oft an der Anzahl der Bezeichnungen ablesen. Bezieht sich die „Augenbraue der Venus“ noch aufs Äußere der geschwungenen Blätter, so lassen andere die zahlreichen Einsatzgebiete erkennen. Schon Namensgeber Achilles soll seine Ferse mit Schafgarbe behandelt haben. Und seit die Römer als Erste über die Verwendung als „Soldatenkraut“ berichteten, leistete das „Blutstillkraut“, das „Heil aller Schäden“ oder auch das „Beilhiebkraut“ den Verletzten auf den Schlachtfeldern bis zum Zweiten Weltkrieg wertvolle Dienste. Jungen Mädchen empfahl man unterdessen einen Tee aus „Jungfernkraut“, um den noch schwankenden Monatszyklus zu stabilisieren. Das „Mutterkraut“ hat sich zudem bei PMS und bakteriellen Unterleibsentzündungen bewährt und hemmt das Wachstum von Pilzen wie etwa Candida albicans. Zu guter Letzt kann das verdauungsfördernde „Bauchwehkraut“ Blähungen und Bauchschmerzen lindern.

Ätherisches Öl der Schafgarbe: Erste Hilfe für unterwegs.

Die Wirkungen der Heilpflanze sind auf ihre Inhaltsstoffe zurückzuführen: Krampflösende Bitterstoffe regen Galle, Leber, Magen und Bauchspeicheldrüse an, ohne die sensible Magenschleimhaut zu reizen. Ätherische Öle und Flavonoide weisen antibakterielle Eigenschaften auf. Gerbstoffe, die eine zusammenziehende Wirkung haben, stillen Blutungen. Haben wir uns unterwegs auf einem Spaziergang verletzt, können wir also getrost das „Jod der Wiese“ nutzen. Dazu werden Schafgarbenblätter zerrieben, bis der grüne Pflanzensaft austritt, der anschließend auf die Wunde gestrichen wird. Das ätherische Öl verhindert Entzündungen und beschleunigt die Heilung.

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