10 Mio. Informationen nehmen die Sehorgane pro Sekunde auf und geben sie ans Gehirn weiter. Mit dieser unglaublichen Leistung vermitteln unsere Augen mehr Eindrücke als jedes andere Sinnesorgan. Unseren heutigen 3-dimensionalen Sehsinn verdanken wir der Evolution, welche aus den ersten Fotorezeptoren über 600 Mio. Jahre hinweg das Wunderwerk unserer Augen entwickelt hat. Wir nehmen die Welt bedarfsgerecht wahr. Das Sehen spezifiziert sich. War es in einer jagdgeprägten Gesellschaft wichtig, Wild oder Feinde in weiter Ferne zu erspähen, wächst die heutige Generation vor Bildschirmen auf, die sie mit der ganzen Welt verbinden. Je nach Gebrauch stellen sich die Augen ein. Sind deren Muskeln einseitig, z. B. auf Handy-Distanz trainiert, wird unsere Sehkraft in der Tiefe beeinträchtigt. Die Höchstleistung, mit der unsere Augen den Fokus über Stunden gebannt auf Laptop- oder TV-Screen halten, sowie deren Strahlung setzen dem Organ zu.
Reizfaktoren ohne Ende?
Was hat unser „Tor zur Außenwelt", das gerne auch als „Spiegel der Seele“ bezeichnet wird, in der heutigen Zeit nicht alles zu leisten. Wir benutzen das kostbare Sinnesorgan wie ein optisches Gerät, das zu funktionieren hat. Spielt es nicht mit, korrigieren Linse oder Laser – bis auf weiteres. Wer macht sich schon die Mühe, nach individuellen Ursachen zu suchen, die die Sehstärke schwächen?!
Stimmt die Feuchtigkeitsversorgung von innen, fühlen sich die Augen am PC frischer und wohler.
Nach den heftigen Sonnenstrahlen des Sommers, die unsere sensiblen Augenzellen herausgefordert haben, halten wir uns nun wieder mehr in Räumen auf, wo die Luft trocken und staubig sein kann. Diese Umweltreize treffen auf die Hornhaut auf. Deren Abwehrkraft hängt an vorderster Front von der gleichmäßigen Benetzung mit Tränenflüssigkeit ab. Diese dient nicht nur als Nährflüssigkeit für die 0,5 mm starke sog. Cornea, sondern ebenso als eines der Brechungselemente des Auges. Beim Blinzeln verteilen wir die wohltuende Salzlösung. Sie wäscht feinste Partikel von der Oberfläche und sorgt für eine stabile äußerste Organschicht. Daher sollten wir besonders am Bildschirm auf ein regelmäßiges Blinzeln achten. Neben der Tränenflüssigkeit von außen benötigen unsere Augen freilich auch die richtige Nährstoffversorgung von innen. Doch warum spielt gerade Vitamin A eine so zentrale Rolle für unsere Sehkraft und zu welchen Heilpflanzen sollten wir zum Wohle unserer Augen greifen?
Augennahrung und Augentrost
Unsere Netzhaut, die Retina benötigt für ihre Tätigkeit Sehpurpur (Rhodopsin), das aus Vitamin A und seiner Vorstufe Beta-Carotin gebildet wird. Neben Karotten sind auch Heidelbeeren diesbezüglich ausgesprochen reichhaltig. Allgemein wird eine tägliche Zufuhr von 0,8 mg Vitamin A für Frauen und 1 mg für Männer empfohlen. Da das Augenvitamin fettlöslich ist und auch Omega-3-Fettsäuren, Vitamin E und C weitere gute Dienste für die Augengesundheit leisten, sollten wir den Karotten-Rohkostsnack veredeln. Fein geraspelt lässt sich das Gemüse gründlicher kauen, sodass unsere Speichelenzyme die wertvolle Nahrung optimal vorbereiten können. Mit einem Dressing aus Leinöl, Zitronensaft und ein wenig Salz kitzeln wir den vollen Geschmack aus der Wurzel und schützen mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren und Vitamin C als Antioxidantien die Zellen vor Schäden. Bildschirmarbeiter, Marathon-Gamer und TV-Verliebte dürfen ruhig tiefer ins Gemüsekisterl greifen, denn das hitze- und lichtempfindliche Retinol wird durch Bildschirmstrahlung übermäßig verbraucht. Nahrungsergänzung bietet ein gut abgestimmtes Mikronährstoffspektrum zur Unterstützung. Sind die Augen durch Allergene oder Fremdkörper gereizt, verheißt Augentrost Linderung. Bei Überanstrengung durch Bildschirmtätigkeit wird Gartenraute empfohlen. Als homöopathische Globuli eingenommen oder als verdünnte Tinktur bzw. abgekühlter Tee für erholsame Kompressen verwendet, macht Ruta müde Augen fit. Kornblume trägt zum Abschwellen bei.
