Zeit für einen Wechsel

Die letzte Menstruation kündigt den Beginn eines neuen Lebensabschnittes an. Nicht nur unser Hormonhaushalt (er)findet sich neu, sondern auch wir selbst. Nehmen wir die Veränderung mit offenen Armen an!

Erinnern wir uns zurück an die Pubertät, wird uns einfallen, dass sie keine einfache Zeit war. Aber im Großen und Ganzen hat sie uns mitunter zu dem gemacht, was wir heute sind. Beim Wechsel ist es ganz ähnlich. Wieder steht uns eine hormonelle Umstellung ins Haus. Und wieder müssen wir uns selbst neu definieren. Zum Glück haben wir inzwischen schon Erfahrung! Dabei sind die Wechseljahre selbst ein recht junges und einzigartiges Phänomen: Erst in den letzten Jahrhunderten ist unsere Lebenserwartung so weit angestiegen, dass die Lebensphase nach den fruchtbaren Jahren ein Drittel unserer gesamten Lebenszeit ausmachen wird. Das ist bei keiner anderen Säugetierart so. Wir sind quasi Pionierinnen! Deshalb können wir getrost auf all das Gerede von den „kritischen Jahren einer Frau“ pfeifen. Wichtig ist, dass wir auf uns selbst schauen und hören. Denn wie die Pubertät ist auch der Wechsel keine Krankheit.

Mit den Hormonen geht’s heiß her

Reifen in den Eierstöcken keine Eizellen mehr heran, produzieren sie auch nicht wie bisher große Mengen an Östrogenen. Darauf reagiert unser Gehirn und schüttet vermehrt das follikelstimulierende Hormon (FSH) aus, das die Tätigkeit der Eierstöcke anregen soll. Viel FSH und wenig Östrogene im Blut bewirken, dass sich das Hormongleichgewicht verschiebt. Dadurch kommt es öfter zu einer Fehlsteuerung der zentralen Temperaturregulierung. Als klassische Symptome treten Hitzewallungen und Schweißausbrüche auf. Aufgrund der geringeren Menge an Östrogenen wird zudem unsere Scheidenschleimhaut empfindlicher und trockener, wir werden anfälliger für Infektionen. Auch das Verhältnis zwischen Östrogenen und dem Schwangerschaftshormon Progesteron – normalerweise 1:10 – gerät ohne den Menstruationszyklus aus dem Gleichgewicht. Doch nicht alle Wechselsymptome haben damit zu tun.

In den besten Jahren: das Leben genießen

Reizbarkeit, Ungeduld, Stimmungsschwankungen, Kopfschmerzen, Nervosität und Müdigkeit können mit dem Progesteronmangel zusammenhängen. Doch zum Teil lassen sie sich auch auf unsere Suche nach dem neuen Selbst zurückführen. Haben wir Vertrauen in die Zukunft und setzen wir uns nicht ständig unter Druck, löst sich so manche Beschwerde in Wohlgefallen auf.

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