Überschießende Abwehr

Bei einer Allergie kommt es zu Überreaktionen des Immunsystems – das durch den Pandemiestress ohnehin stärker gereizt ist und aggressiv reagiert.

Die Pflegeanleitung für unser Immunsystem ist im Grunde einfach: Ausreichend Schlaf, Bewegung an der frischen Luft und eine ausgewogene Ernährung mit genügend Vitaminen und Mineralstoffen tun ihm gut. Lange Zeiten der Anspannung, wie wir sie gerade erleben, führen zu einer Überreizung. Dabei ist akuter Stress das geringere Problem: Dieser war einst ausnahmslos als Reaktion auf Gefahrensituationen vorgesehen. Da bei Gefahr das Verletzungsrisiko erhöht ist und Wunden als Eintrittspforten für Krankheitserreger gelten, schütten die Nebennieren vermehrt Cortisol aus. Dieses Stresshormon ruft die unspezifische Immunabwehr auf den Plan, die Viren, Bakterien und Co. unschädlich macht. Chronischer Stress jedoch sorgt entweder dafür, dass die Schlagkraft des Immunsystems abnimmt – oder unsere Abwehr vor lauter Überreizung überreagiert. An sich harmlose Stoffe, z.B. Pollen, Hausstaubmilben oder bestimmte Nahrungsmittel, werden dann plötzlich als Bedrohung angesehen und attackiert. Das führt zu einer größeren Ausschüttung an Histamin, wodurch typische Allergiesymptome wie Juckreiz, Hautrötungen und Gewebeschwellungen auftreten. Dass sich die Allergiefälle derzeit häufen, hat nicht zuletzt mit den psychischen Belastungen der Pandemie zu tun. Gezielte Entspannungsübungen können helfen, unsere Abwehr zu beruhigen und damit Allergien vorzubeugen.

Empfohlene Produkte