SOS-Baum für den Fall der Fälle

Buddha soll unter einem Feigenbaum erleuchtet worden sein. Für Aha-Erlebnisse sorgen aber auch die Inhaltsstoffe der Frucht.

Feigenbäume gehören zu den ältesten Kulturpflanzen. Vermutlich ausgehend von Südwestasien eroberten sie den gesamten Mittelmeerraum – und wachsen heute aufgrund des wärmeren Klimas nahezu überall: auf Ostseeinseln, in Südengland und auch bei uns. Ihre Früchte galten in vielen Kulturen als heilig. So hieß es, Dionysos habe die Feige den Menschen gebracht. Aristoteles hielt sie für den besten Schutz vor Gift. Und in der Bibel wird der Baum als erste Pflanze genannt und die Frucht ganze 38 Mal erwähnt – gegenüber nur vier Erwähnungen des Apfels. Die handtellergroßen Feigenblätter kamen jedenfalls gerade recht, als Adam und Eva ihre Nacktheit erkannten und sich bedecken wollten. Neben Frieden und Wohlstand symbolisiert der Feigenbaum daher auch Sinnlichkeit und Spiritualität.

Ballaststoffreiche Paradiesfrüchte.

Der Feigenbaum blüht mehrmals im Jahr und gehört zu den wenigen Pflanzen, die zur selben Zeit Blüten und reife Früchte tragen. Eigentlich handelt es sich dabei aber um Scheinfrüchte. Die Blüten wachsen nach innen und bilden so das Fruchtfleisch. Voraussetzung dafür ist bei vielen Arten die Bestäubung durch Wespen: Männliche Feigenpollen tragend, kriechen diese in die Blüten, um dort ihre Eier abzulegen. Dabei verlieren sie jedoch ihre Flügel, sterben ab und werden von den Pflanzenenzymen verdaut. Für den Hausgarten sind inzwischen aber auch zahlreiche selbstbefruchtende Feigensorten erhältlich. Und der Anbau zahlt sich aus: Feigen enthalten kaum Fett, dafür aber die Vitamine A, C und viele B-Vitamine, insbesondere Folsäure, sowie Mineralstoffe, darunter Magnesium, Phosphor, Eisen, Kalium und Kalzium. Werden die Feigen getrocknet, nehmen Kalorien- aber auch Nährstoffgehalt zu. Das macht sie zu einem wertvollen Energiespender beim Sport. Über Nacht in Wasser eingelegt, fördern sie zusätzlich die Verdauung. Der Grund dafür ist ihr hoher Ballaststoffanteil. Feigen enthalten außerdem verdauungsfördernde Enzyme und zählen zu den Spitzenreitern unter den basischen Lebensmitteln. Wurde früher in der Volksmedizin hauptsächlich der Milchsaft der Pflanze verwendet, um Insektenstiche und Warzen zu behandeln, so leisten uns heute vor allem die Früchte wertvolle Dienste – um Säuren im Körper zu neutralisieren und so unseren Säure-Basen-Haushalt in Balance zu bringen.

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